Mit einer Entfernung von "nur" 1340 Lichtjahren ist der Große Orionnebel die uns am nächsten gelegene Sternentstehungsregion. Die ins Auge fallende rötliche Farbe von M42 ist ein verräterisches Zeichen für Sternentstehung: hell strahlende, junge Sterne regen Wasserstoffgas in ihrer Umgebung an. Wenn die angeregten Elektronen auf die energetisch niedrigeren Orbitale des Wasserstoffatoms zurückfallen, emittieren sie Photonen mit charakteristischer Frequenz (die „rote Farbe“). Der Orionnebel ist ungefähr 24 Lichtjahre breit und besitzt eine Masse von 2000 Sonnenmassen. Seine Winkelausdehnung von 1° bietet alles, was sich ein Astronom nur wünschen kann: hunderte Sterne in allen Stadien der Entstehung; tausende junger Sterne, die von massereichsten Spektralklasse-O-Sternen hinunter bis zu Braunen Zwergen reichen; gewaltige Gas- und Staubwolken, welche Emissions- und Reflexionsnebel bilden; viele protoplanetare Scheiben und noch viel mehr interessante Details. In zirka 100 000 Jahren wird alles Gas entweder durch weitere Sternentstehung aufgebraucht sein oder es wurde vom Orionnebel ausgestoßen. Zurückbleiben wird ein offener Sternhaufen, der sich mit der Zeit vollständig auflöst. Dadurch werden die Sterne und ihre Planeten ein ruhiges Leben haben, so wie unsere Sonne heute.
Der blaue Nebel links oberhalb des Orionnebels ist der sogenannte "Running-Man-Nebel" (Sh2-279). Er ist eines der helleren Objekte und ist zusammen mit dem Orionnebel mit bloßem Auge erkennbar. Wenn man den Bildausschnitt verkleinert und die gesamte Szenerie betrachtet, bemerkt man, dass M42 lediglich ein kleiner Teil der weitaus größeren Orion-Molekülwolke ist, deren Durchmesser sich über etliche hundert Lichtjahre erstreckt.