Ein Nebel ist eine Region im interstellaren Raum mit einer höheren Konzentration an Wasserstoff, Helium und Staub als üblich (der Begriff "Staub" bezeichnet in diesem Zusammenhang eine Mischung aus Eisen, Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff und vielen anderen Elementen). Es gibt verschiedene Arten von Nebeln:
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Ein Emissionsnebel ist eine Wolke ionisierten Gases. Die verschiedenen Typen von Emissionsnebeln ergeben sich daraus, wie das Gas ionisiert wird:
- Viele berühmte Emissionsnebel (wie z.B. der Adlernebel oder der Orionnebel) sind die Orte, wo neue Sterne geboren werden. Diese Emissionsnebel werden auch H-II-Gebiete genannt. Wenn eine Wolke unter ihrem eigenen Gewicht kollabiert, werden Teile der Wolke dichter und ziehen daher weitere Materie an. Dieser Prozess setzt sich fort, bis Teile der riesigen Wolke so dicht sind, dass sich Sterne bilden. Zusammen mit vielen anderen Sternen bildete sich unser Sonnensystem auf gleiche Weise vor 4,6 Milliarden Jahren. Die heißesten und hellsten dieser jungen Sterne sind diejenigen, die das umgebende Gas anregen. Das Gas besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und leuchtet rot, wenn es durch die Sterne in der Nähe angeregt wird. Weitere Informationen zu diesem Nebeltyp finden sich in unserem Artikel zu Emissionsnebeln.
- Planetarische Nebel haben, ungeachtet ihres Namens, nicht das Geringste mit Planeten zu tun, sie sind vielmehr ein bestimmter Typ Emissionsnebel. Planetarische Nebel sind sich ausdehnende Wolken ionisierten Gases, die als Rote Riesen bezeichnete Sterne umgeben, bevor diese zu Weißen Zwergen werden. Während ihres letzten Lebensstadiums stoßen diese Sterne ihre äußeren Gasschichten ab, welche in der Folge durch die Strahlung des Sterns angeregt werden und dadurch selbst Licht emittieren. Ein schönes Beispiel für einen derartigen Planetarischen Nebel ist der Ringnebel.
- Supernovaüberreste bilden den letzten Typ von Emissionsnebeln; sie sind Überbleibsel von Supernovae, den gewaltigsten Explosionen, die sich im Universum ereignen. Unser Artikel zur Supernova umfasst viele Details zu Supernovae und Supernovaüberresten. Eine Schockwelle erhitzt das Gas auf eine Anfangstemperatur weit über 1 Mio. K, was das Plasma veranlasst, in vielen Wellenlängen zu leuchten. Der Krabbennebel ist ein großartiges Beispiel für einen derartigen Nebel.
- Reflexionsnebel sind Gaswolken, die das Licht sehr heißer und heller, benachbarter Sterne reflektieren. M78 ist ein tolles Beispiel für einen solchen Nebel.
- Schlussendlich gibt es noch Dunkelwolken. Dies sind interstellare Wolken, die so dicht sind, dass sie alles sichtbare Licht von Lichtquellen hinter dem Nebel, wie beispielsweise von Sternen oder Emissionsnebeln, verschlucken. Staubkörner im Nebel sind verantwortlich für die Auslöschung des Lichts. Weitere Informationen finden sich in unserem Enzyklopädieartikel zu Molekülwolken und Dunkelwolken. Der Pferdekopfnebel ist das berühmte Beispiel einer Dunkelwolke - das Bild von IC 2944 zeigt eine besonders schöne Darstellung mit riesigen dunklen Wolken vor einem Emissionsnebel.