Merkur ist der sonnennächste Planet und ähnelt dem Mond sehr stark. Seine Oberfläche ist mit Kratern übersät und es gibt auf auf ihm mangels Luft und Wasser keine Erosion. Dies bedeutet, dass sich die Oberfläche des Merkur nicht mehr verändert. Merkur hat in Relation zu seiner Gesamtgröße einen ungewöhnlich großen Eisenkern, außerdem besteht er nur zu 30% aus einem silikatischen Mantel und zu 70% aus einem metallischen Kern (zum Vergleich: der Massenanteil des Erdkerns beträgt nur gut 30%, der Erdmantel macht knapp 70% der Erdmasse aus). Der Grund dafür ist noch nicht genau bekannt, die meisten Wissenschaftler gehen aber von einer gigantischen Kollision eines Protoplaneten mit dem Merkur in der Frühphase unseres Sonnensystems aus. Diese Kollision könnte den äußeren silikatischen Mantel des Merkurs weggesprengt haben.
Merkur ist aus mehreren Gründen ein Planet der Extreme: Mit einem Radius von nur 2440 km (der Mond hat einen Radius von 1737 km) ist er der kleinste der acht Planeten unseres Sonnensystems. Er hat mit 88 Tagen die kürzeste Umlaufzeit und umkreist in einem Erdjahr mehr als viermal die Sonne. Merkur weist auch die größten Temperaturunterschiede aller Planeten auf: nachts -173 °C und tagsüber bis zu 427 °C, was einen Temperaturunterschied von fast 600 °C bedeutet. Außerdem hat Merkur von allen Planeten die größte Exzentrizität, an seinem sonnenfernsten Punkt (Aphel) ist er 1,5 mal weiter von der Sonne entfernt als an seinem sonnennächsten Punkt. Diese hohe Exzentrizität könnte auch eine Folge seiner frühen Kollision sein. Zudem rotiert Merkur nur sehr langsam um seine eigene Achse, ein Bewohner des Planeten würde nur alle zwei Merkurjahre einen einzigen Tag erleben.