Merkur ist der Planet der Extreme: während die Temperaturen tagsüber 430 °C erreichen, fällt das Thermometer nachts auf Werte von -170 °C. Trotz der hohen Tagestemperaturen und obwohl Merkur der sonnennächste Planet ist, gibt es hier Permafrostbereiche, in denen Billionen Tonnen von Wassereis gespeichert sind: Merkurs Rotationsachse weist fast keine Neigung zur Sonne auf und ist, wie der Mond, mit Einschlagskratern übersät. Es gibt daher Krater in unmittelbarer Polnähe, deren Wände immer im Sonnenschatten liegen. Weil Merkur außerdem keine Atmosphäre besitzt, können die Bereiche im Dauerschatten nicht über heißes Gas aufgewärmt werden. Genau dort haben Wissenschaftler die enormen Mengen an gefrorenem Wassereis entdeckt, die man auf einem glutheißen Planeten wie dem Merkur nicht erwartet hätte.