Wenn Sie einen eigenen Planeten entwerfen könnten, der für menschliches Leben perfekt geeignet wäre, wie würde er aussehen? Zweifellos sollte er die passende Entfernung von dem Stern haben, den er umkreist. Für jede Art Stern - vom kleinsten und kühlsten bis zum größten und heißesten - gibt es einen Entfernungsbereich, innerhalb dessen Wasser in flüssiger Form vorliegt. Wird es zu heiß, verdampft das Wasser. Wird es dagegen zu kalt, so gefriert alles Wasser auf der Planetenoberfläche. Deshalb setzen wir also den Planeten in die bewohnbare Zone, welche "Goldlöckchen-Zone" (nach einem Märchen) oder auch "habitable Zone" genannt wird. Sicher soll auf Ihrem Planeten auch Wasser vorkommen: dieses kann von Eiskometen „geliefert“ werden oder aus den Gasgemischen stammen, die bei Vulkanen austreten. Von Bedeutung ist auch die richtige Menge Wasser - nicht zu wenig, so dass man einen Wüstenplaneten erhält, und nicht zu viel, da ansonsten ein Ozeanplanet entsteht, dessen Oberfläche vollständig von Wasser bedeckt ist. Ozeanplaneten können sicher auch komplexe Lebensformen hervorbringen, denn tatsächlich entwickelte sich das Leben auf der Erde zuerst in den Ozeanen. Für uns Menschen wäre eine Wasserwelt aber nicht die erste Wahl.
Vermutlich würden Sie sich auch noch ein paar kleinere Extrabonbons wünschen, die sich positiv auf unsere Entwicklung auswirken: riesige Gasplaneten weit draußen im Planetensystem, um die meisten Killer-Asteroiden abzufangen, einen großen Mond, der die Planetenachse stabilisiert, sowie den richtigen Abstand des Planeten zum Zentrum der Galaxie. Ein Planet, der sich zu nah am Galaxiezentrum befindet, wird unter allen dort vorkommenden negativen Auswirkungen leiden. Dazu gehört eine hohe Rate an Supernovae, die beinahe alles Leben auslöschen können, falls sie sich zu nahe am Planeten ereignen. Zu weit entfernt vom Galaxiezentrum ist die Zahl der Supernovae hingegen so gering, dass es zu wenig schwere Elemente geben könnte, um daraus Planeten zu bilden. Obwohl noch nicht völlig klar ist, welchen Einfluss der Abstand vom Galaxiezentrum auf die Entstehung komplexen Lebens hat, wissen wir mit Sicherheit, dass die Umstände in der Mitte der galaktischen Ebene dafür ausreichend sind.
Unsere Erde erfüllt alle Anforderungen an eine perfekte Heimatwelt, zumindest für die hier ansässigen Lebensformen. Es gibt sicher andere Konstellationen, die entsprechend andere Lebensformen begünstigen. Die Suche nach Leben auf extrasolaren Planeten (Exoplaneten) ist eine der größte Herausforderungen auf dem Gebiet der Astronomie und der Astrobiologie. Innerhalb der nächsten Jahre werden wir über neue Teleskope verfügen, mit denen der Beweis gelingen könnte, dass auch andere Planeten Leben beherbergen.