Ein Reflexionsnebel ist eine Wolke aus interstellarem Gas und Staub, die das Licht anderer Sterne reflektiert. Dies kommt in der Umgebung von Sternen vor, die nicht heiß genug sind, um die Wasserstoffatome der Wolke anzuregen (wie es bei Emissionsnebeln der Fall ist, welche Licht emittieren und nicht nur Sternenlicht reflektieren).
Beim Betrachten von Reflexionsnebeln fällt auf, daß diese meist eine blaue Farbe haben. Das liegt daran, dass die Teilchen im Nebel blaues Licht viel besser streuen (bzw. reflektieren) als rotes Licht. Der gleiche Effekt sorgt dafür, dass unser Himmel tagsüber blau und nicht rot ist. Der Blauanteil des Sonnenlichts (das eine Mischung aus Licht aller Farben ist) wird in der Erdatmosphäre stärker gestreut als jeder andere Farbanteil. Daher wird blaues Licht aus allen Himmelsrichtungen auf die Erdoberfläche gestreut, während die anderen Farbanteile die Atmosphäre ohne nennenswerte Ablenkung passieren. Bei Sonnenuntergang - wenn der Weg des Sonnenlichts durch die Atmosphäre viel länger ist - verhält es sich umgekehrt: das rote Licht dringt tiefer in die Atmosphäre, während das blaue Licht gestreut und reflektiert wird, lange bevor es die Oberfläche erreicht. Dies führt zu den intensiven roten und orangen Farbtönen während Sonnenauf- und Sonnenuntergang.
Es gibt zirka 500 bekannte Reflexionsnebel, die bislang beobachtet werden konnten. Auch wurden bereits komplette Galaxien entdeckt, die mehr oder weniger wie ein Reflexionsnebel wirken. Diese jungen Galaxien sind im Wesentlichen gewaltige Wolken aus Wasserstoff- und Heliumgas, die sich im frühen Universum bildeten und zu der Zeit, zu der wir sie beobachten können, noch keine Sternentstehung aufweisen. Ein sehr heller Quasar (eine sehr leuchtstarke Galaxie) kann das Gas dieser Galaxien beleuchten, wodurch wir diese sehen können, obwohl sie selbst keine Sterne besitzen, welche Licht emittieren. Es ist das gleiche Prinzip wie bei Reflexionsnebeln, lediglich in viel größerem Maßstab.
Andere Arten von Nebeln, die man beobachten kann, sind Überreste von Supernovae und Emissionsnebel.