Das ist der Omeganebel, auch "Messier 17" oder "NGC 6618" genannt. Er ist eine riesige, im Wesentlichen aus Wasserstoff und Helium bestehende Gaswolke, deren Masse 800 Sonnenmassen beträgt. Er besitzt einen Durchmesser von grob geschätzt 40 Lichtjahren, wobei der sichtbare Teil lediglich 15 Lichtjahre umfasst. In naher Zukunft werden viele Supernovae den Omeganebel in alle Richtungen auseinander treiben, was schon morgen oder auch erst in einigen zehntausend Jahren zu sehen sein könnte. Tatsächlich ist dieser Nebel der vielversprechendste Kandidat für die nächste, mit bloßem Auge sichtbare Supernova - da er relativ nahe liegt, wird sie spektakulär ausfallen. Ein paar Dutzend Supernovae und einige zehnmillionen Jahre von heute wird die gesamte Menge an Gas und Staub, die den Nebel ausmachen, entweder durch die Bildung von Sternen und Planeten aufgebraucht oder von den Sonnenwinden der neugeborenen Sterne weggetragen sein. Zurückbleiben wird ein offener Sternhaufen, der sich langsam in tausende von Sternsysteme auflöst. Viele davon werden dem unseren gleichen mit seinen Planeten und Monden, Asteroiden und Kometen, Wasser und organischen Molekülen und vielfach der Möglichkeit auf Leben.
Im Nebel eingebettet liegt ein Haufen aus 35 Sternen, der aus sehr jungen heißen Sternen besteht (links unten im Bild). Mit einem Alter von gerade einmal einer Million Jahren ist er einer der jüngsten Sternhaufen die wir kennen. Die Strahlung dieser Sterne ist derart stark, dass sie das Wasserstoffgas in der Umgebung ionisiert. Das heißt, sie stößt ein Elektron auf ein höheres Energieniveau. Wenn das Elektron auf das niedrigere Energieniveau zurückkehrt, emittiert es Licht einer bestimmten Wellenlänge, hier 656,3 nm - oder, in anderen Worten, die Farbe Rot, was also der Grund dafür ist, weshalb diese Sorte Nebel (auch Emissionsnebel genannt) soviel Rot aufweist.
Und was ist mit dem blau-weißen Teil des Nebels? Dort wird das Licht der hellsten Sterne vom Staub in dieser Region reflektiert. Das wird dann Reflexionsnebel genannt.
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