M78, ein Nebel, der sich 1600 Lichtjahre entfernt im Sternbild Orion befindet, ist ein sehr schönes Beispiel für einen Reflexionsnebel.
Wann immer sich Gasansammlungen im interstellaren Raum bilden, kann das Gas im wesentlichen drei Dinge tun: Ist seine Temperatur niedrig genug, kann es einfach jegliches Licht aus dem Hintergrund blockieren - Bernard 68 oder die Dunkelwolke im Pferdekopfnebel sind gute Beispiele dafür. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass heiße und helle Sterne in der Nähe das Gas ionisieren. Kehren die Elektronen danach wieder in ihren Grundzustand zurück, emittieren sie Lichtteilchen in charakteristischer roter Farbe, weshalb es dafür den Begriff Emissionsnebel gibt. Der Pferdekopfnebel ist wiederum ein gutes Beispiel, doch in diesem Fall für den roten Nebel im Hintergrund, der ein Emissionsnebel ist.
In diesem Bild kann man in erster Linie die dritte Möglichkeit, nämlich einen Reflexionsnebel sehen. Das Gas reflektiert die Strahlung heller Sterne. Diese Sterne emittieren einen Großteil ihrer Strahlung in blau (siehe: Schwarzkörperstrahlung). Aber es gibt noch einen weiteren Grund dafür, dass der Nebel derart blau erscheint. Staub oder Gasteilchen streuen blaues Licht sehr viel besser als rotes. Deshalb können hier Staub und Gas nicht mit Hilfe von Infrarotlicht beobachtet werden, denn Infrarotstrahlung passiert einfach ungehindert die Gaswolke. Aus dem gleichen Grund ist unser Himmel blau und nicht etwa gelb wie die Sonne. Der blaue Anteil des Sonnenlichts wird in alle Richtungen gestreut, wohingegen Licht anderer Wellenlänge (wie rot oder gelb) nicht so stark gestreut wird.
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