Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems, besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium. Trotz seiner enormen Masse, er ist immerhin 318 mal masse-reicher als die Erde, ist er noch viel zu leicht um in seinem Inneren eine Kernfusion zu zünden. Man müsste schon 70 solcher Gasriesen zusammen bringen, um einen Roten Zwerg, die kleinste Kategorie von Stern, zu erzeugen. Jupiter besitzt mindestens 67 Monde, der größte heißt Ganymed, welcher auch der größte Mond unseres Sonnensystems und noch größer als der Planet Merkur ist.
Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun werden auch Gasriesen genannt. Aber man darf sie sich nicht als riesige Gaskugeln vorstellen, aufgrund des hohen Drucks der Gasmassen sind sie nämlich zum größten Teil flüssig. Jupiter besteht also aus einem riesigen Ozean von flüssigem, metallischem Wasserstoff und Wasserstoff in einer superkritischen, flüssigen Phase mit nur einer relativ dünnen äußeren Schicht aus gasförmigen Wasserstoff. Der Ozean aus metallischem Wasserstoff ist ein sehr guter elektrischer Leiter und erzeugt zusammen mit der Rotation des Planeten ein starkes Magnetfeld, 14 Mal so stark wie das der Erde. Man nimmt an, dass Jupiter einen festen Kern aus schweren Elementen besitzt, der es immerhin noch auf etwa 20 Erdmassen bringt. Aber sein tiefstes Inneres ist noch nicht sehr gut erforscht, vielleicht werden uns in den nächsten Jahren die Erkenntnisse der Raumsonde Juno, die im Juli 2016 den Planeten erreichte, weiterbringen.
Jupiter strahlt mehr Wärme ins All als er in Form von Strahlungsenergie von der Sonne empfängt. Wie kann das sein, wenn der Planet doch keine eigene Kernfusion betreibt? Jupiter schrumpft mit einer Rate von etwa 2 cm pro Jahr. Diese Kontraktion wandelt potentielle Energie nach der Kelvin-Helmholtz-Kontraktion in Wärmeenergie um. Jupiter ist also ein ständig schrumpfender Planet - vor 4,5 Milliarden Jahren war er doppelt so groß wie heute!
Da Jupiter sehr schnell rotiert (er dreht sich in weniger als 10 Stunden einmal um seine eigene Achse) ist er zu einer Eiform abgeflacht. Sein Äquatordurchmesser ist mit 142 984 km fast 10% größer als sein Poldurchmesser (133 708 km). Wenn man genau hinschaut kann man diese Eiform sogar mit einem Amateurteleskop von der Erde aus erkennen. Auch die anderen Gasriesen weisen diese Eiform unterschiedlich stark auf.
Der berühmte Rote Fleck ist ein gigantisches Sturmsystem, das bereits 1664 entdeckt wurde. Es ist doppelt so groß wie unsere gesamte Erde und in seinem Inneren toben Stürme mit bis zu 600 km/h, viel mehr als jeder irdische Hurrikan oder Tornado. Die Bedingungen auf Jupiters Oberfläche mögen uns als nicht sehr angenehm vorkommen, aber im Vergleich zu seinem Inneren ist es dort fast schon paradiesisch. Im Inneren, an der Grenze zu seinem Kern, herrschen Drucke von bis zu 40 Millionen bar und die Temperaturen steigen auf 36000 K. Übrigens: dass bei solch hohen Temperaturen der Wasserstoff noch flüssig ist und nicht verdampft, liegt nur an dem hohen Druck. Auf unser Erde ist es ähnlich: wir haben einen festen Eisen-Nickel-Kern, obwohl die Temperatur im Zentrum 5700 K beträgt, viel höher als der Schmelzpunkt (1811 K) und sogar der Verdampfungstemperatur (3134 K) von Eisen bei einem Druck von 1 bar. Aber bei hohem Druck steigen auch Schmelz- und Siedepunkt stark an, ein Zusammenhang, der uns vom Phasendiagramm von Eisen aufgezeigt wird. Für die Menschheit wird es daher leider niemals möglich sein, diesen Ozean zu erkunden. Nicht einmal eine Expedition in das Innere der Erde mit seinen moderaten Temperaturen von 5700 K und Drucken von "nur" 3,6 Millionen bar wird jemals real möglich sein, sondern nur in unserer Fantasie.