Dies ist eine weitere tolle Aufnahme von Saturn und seinen Ringen, die von Cassini-Huygens stammt. Alle der äußeren Riesenplaneten, also Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun, haben Ringsysteme, wobei das von Saturn ist am eindrucksvollsten ist. Der grundlegende Mechanismus, der die Ringe um Riesenplaneten bedingt, ist immer der gleiche - die Frage ist also, wie die Riesenplaneten diese Ringsysteme ausbilden.
All diese Planeten besitzen viele Monde oder eingefangene Asteroiden, von denen sie umkreist werden. Kommt eines dieser Objekte dem Planeten zu nahe, so kann es geschehen, dass die Gezeitenkräfte des Saturn diejenigen Gravitationskräfte übersteigen, die den Mond oder Asteroiden zusammenhalten (Roche-Grenze). Als Folge davon wird das Objekt in kleine Stücke auseinander gerissen, die nunmehr die Ringe ausbilden. Das Ringsystem könnte ebenso aus Partikeln der protoplanetaren Scheibe bestehen. Diese Partikel wurden in einer sehr frühen Phase unseres Sonnensystems gebildet, als das erste Material begann sich zusammenzuballen. Sollte derartiges Material von einem Riesenplaneten eingefangen werden und sich innerhalb der Roche-Grenze befinden, so hätte es keine Chance, sich zu einem größeren Objekt (z.B. einem Mond) zusammenzuschließen. Die letzte Möglichkeit ist, dass Meteoriteneinschläge für das Ringsystem sorgten, indem Stücke aus den bestehenden Monden herausgeschlagen und zum Ringsystem transportiert wurden.
Derzeit können Wissenschaftler noch nicht sagen, welche der genannten Möglichkeiten die Hauptursache für das Ringsystem ist oder ob es sich um eine Kombination aller drei handelt. Genau so wenig wissen wir, ob die Ringsysteme stabil sind und viele Milliarden Jahre bestehen, oder ob sie sich über einen Zeitraum von einigen Zehnmillionen Jahren auflösen. In letzterem Fall hatten wir nur Glück, in einer Zeit zu leben, in der Saturn mit diesen wunderschönen Ringen versehen ist.